Hallo,
von den fernen Philippinen schicke ich euch allen herzliche Grüße mit den besten Wünschen nach Gesundheit, Ruhe habe ihr ja jetzt genug und ihr seid sehnsüchtig nach vielleicht etwas Action…
Sehr traurig gemacht hat mich die Virus-Erkrankung von sehr guten Freunden und ich denke ständig daran.
Viele gläubige Menschen schauen jetzt in der Pandemie und an Ostern voller Zweifel und erfüllt von Hoffnung nach „oben“ und fragen sich, warum Gott, der doch eher als gütig gilt, so ein Unheil zulassen kann?
Im letzten Spiegel fand ich den für mich neuen Begriff der Theodizee, der offenbar auf Leibnitz zurück geht. Da ich ja wissenshungrig bin, ging ich dem nach. In Wikipedia steht:
Theodizee [teodiˈʦeː] (französisch théodicée, griechisch θεοδικία theodikía von altgriechisch θεός theós ‚Gott‘ und δίκη díkē ‚Gerechtigkeit‘) heißt „Gerechtigkeit Gottes“ oder „Rechtfertigung Gottes“. Gemeint sind verschiedene Antwortversuche auf die Frage, wie das Leiden in der Welt mit der Annahme zu vereinbaren sei, dass ein (zumeist christlich aufgefasster) Gott einerseits allmächtig, andererseits gut sei. Konkret geht es um die Frage, wie ein Gott oder Christus das Leiden unter der Voraussetzung zulassen kann, dass er doch die Omnipotenz („Allmacht“) und den Willen („Güte“) besitzt, das Leiden zu verhindern. Die Bezeichnung théodicée (später deutsch „Theodizee“) geht auf den Philosophen und frühen Vordenker der Aufklärung Gottfried Wilhelm Leibniz zurück.
Ich habe den ganzen Artikel gelesen…wow. Es gab in der Geschichte eine unglaublich Rumeierrei, diese Frage zu beantworten. Zu bedenken wäre allerdings, dass es schon schrecklicheres gab als das Corona Virus, ich denke an den Holocaust, 1. Und 2. Weltkrieg, Opiumkrieg, Skalverei, Trump..u.v.a.m. .
Problem:
Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?
Lösungsansätze
- Gott existiert und es gibt Übel in der Welt.
- Wenn Gott existiert, dann ist Gott allmächtig.
- Wenn Gott allmächtig ist, dann kann Gott das Übel verhindern.
- Wenn das Übel existiert, dann kann Gott das Übel nicht verhindern.
- Wenn Gott existiert und das Übel existiert, dann kann Gott das Übel verhindern und nicht verhindern. (Widerspruch)
- Oder: Gott existiert nicht.
Die hier mitlesenden Christen sollen sich aber bitte nicht über diese Frage die letzten verbleibenden Haare ausraufen. Das haben andere, auch sehr kluge Menschen, schon getan.
Hier ist der ganze Artikel, aber vorher gut tief Luft holen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee
Mich als Ungläubigen lässt die Frage natürlich ziemlich kalt. Ich sehe hier in der 3. Welt nur das Unheil (damit will ich keineswegs sagen, dass es sonst wo kein Unheil gibt, ich beschränke mich jetzt mal auf das Hier!). Täglich sind immer mehr Menschen mit Angeln oder ähnlichem Gerät am Wasser, um sich was zu essen zu ergattern. Nur hier am Strand sind nur kleine „Zierfische“, die Mayamayas und Lapulapus sind weiter draußen, dazu braucht man Boote. Und für die großen Fische sind die Preise jetzt zu Ostern um mindestens 30 % gestiegen, wer kann sich das noch leisten…
Vielleicht stellen sie ja doch jetzt ein paar Fragen nach der Gerechtigkeit und nach Gott, aber die katholische Kirche wird bestimmt alle diese Fragen umfassend beantworten, im Sinne der Beibehaltung des Status quo, so wie sie es immer getan hat, schon viele hundert Jahre lang… und nicht zu vergessen, ihrer ist das Himmelreich!
Nun denn, frohe Ostern!
Bleibt gesund!