Hallo,
heute war der große Tag…aber nur so halb…es war nur die standesamtliche Hochzeit, auch vor dem Hintergrund das Khristine (die Braut) im 4. Monat schwanger ist und das Kind „legal“ auf die Welt kommen soll.
Die „echte“ wird dann die kirchliche Hochzeit, der ich aber wohl nicht beiwohnen werde. Da geht dann richtig die Show ab, einige werden sich vielleicht entsinnen, ich war da mal als Fotograph, ist aber schon länger her.
So war es eher eine schlichte, einfache Zeremonie im Rathaus von San Jose in einem doch schmucklosen Raum. Alle hatten sich in Schale geschmissen und es ist wirklich ein schönes junges Paar.
Es kam dann der stellvertretende Bürgermeister von San Jose, der die Zeremonie leitete, auf Englisch, Amtssprache auf den Phils. Er fand viele salbungsvolle Worte und ein Satz ist mir doch im Sinn haften geblieben: Alles was ihr bis jetzt besitzt habt, gehört ab jetzt euch nicht mehr allein! Ich habe noch nicht in Deutschland geheiratet und ich weiß nicht, ob da auch dieser Satz fällt, ich glaube aber eher nicht.
Nun gut, da gab es das Übliche, Ringe tauschen und Küßchen, viele Fotos in n-Konstellationen, n wurde aber schon deutlich 2-stellig.
Ich erspare mir jetzt, diese Bilder alle zu kommentieren, für uns sind sie eher nichtssagend, weil ich diese ganzen Menschen gar nicht kenne. Es sind aber auch einige Konstellation dabei, die eine gewisse Spannung haben, in vielen Familie gibt es, gelinde gesagt, Vorfälle, die dann zu Unstimmigkeiten führen…ich habe versucht mich so höflich wie es geht auszudrücken.
Aber heute war nicht der Tag des Zwists, sondern die Hochzeit des jungen Paares stand absolut im Vordergrund.
Und dann passierte es…der stellvertretende Bürgermeister kam zu mir und begrüßte mich per Handschlag. Nur mich! Man muss sich einfach klarmachen, das wir und in diesem Falle ich, als Weiße in diesem Land etwas besonderes sind, bzw. dafür gehalten werden. Bitte glaubt mir, das ich das nicht unbedingt will, man muss es wohl einfach so hinnehmen…
Dann ging es zum Essen in ein Lokal, es waren aber nicht 300 da, sondern eher 50, irgendeiner hat da Quatsch erzählt.
Und da ging es dann mit dem Priviligierten-Status weiter, ich wurde gebeten eine kleine Ansprache zu halten! Äh, was? Warum? Es war für das Paar eine Ehre, das ich als Europäer bei dem Fest war, für mich war es eher umgekehrt, aber so habe ich mich da hingestellt und etwas von Glück und Völkerverständigung erzählt, kam glaube ich ganz gut an, obwohl es bestimmt nicht alle verstanden haben, aber der Weg war das Ziel.
Danach sprach Christy noch ein kurzes Gebet und es ging zum Essen, zu dessen Qualität ich mich nicht äußern möchte.
Danach dann noch das Aufschneiden der Torte, gegenseitiges füttern und Ansprachen von engsten Verwandten an das Paar, sozusagen mitgeben von eigenen Erfahrungen, wie man es besser nicht machen sollte in der Ehe, aber sicher auch gut gemeinte Ratschläge aus erfahrerem Munde.
Und das war es dann schon…aber das Paar wollte das so und es ist ja auch durchaus nachvollziehbar. Wenn das Kind kommt, ist der Vater vielleicht grade auf hoher See, aber es ist rechtlich alles in Ordnung und die Solidargemeinschaft der Familie wird es richten.
Uff!
Auf der Rückfahrt nach Hause (im Auto, nicht im Tuktuk!) habe ich dann noch ein Video gedreht. ob ich das hier nach Youtube hochladen kann weiß ich noch nicht…dann werde ich es die Tage zeigen.
Am Montag ist übrigens der nächste Trip angesagt, da ist hier Feiertag. Das Ziel ist wieder Aningalan, aber dann weiter in die Berge, die Landschaft dort ist der Hammer!
Stay tuned!