Reptilien, Fische und Wirbellose

Reptilien

Tokeh

Gekko gecko

Gejie (getrocknet): gegen Asthma, Husten, Diabetes, Impotenz und vorzeitigen Samenerguss

Jahresverbrauch allein in Taiwan ca. 1,5 Millionen Tokehs

Zuchtfarmen können Bedarf nicht decken, dienen im großen Maßstab der Umdeklarierung von Wildfängen in „Nachzuchten“

Wurde 2019 in CITES Anhang II aufgenommen, um nachhaltigen Handel sicherzustellen

Wie eingangs schon erwähnt, habe ich zu diesen Tieren einen besonderen Bezug, weil sie an unserem Haus auf Panay in der Umgebung noch recht häufig an zutreffen sind.

Gemäß dieser Quelle (12) sollen Geckos gegen HIV helfen, was den Bedarf nochmals stark anschwellen ließ.

Millionen von Geckos werden weltweit gezüchtet, aber die Zuchtfarmen decken den Bedarf bei weitem nicht und werden „aufgefrischt“ durch Wildentnahmen aus Thailand, Indonesien und anderen Staaten.

Es heißt zwar, TCM-Arznei mit bedrohten Arten ist in D verboten, aber wie der Quellen (15) und (16) belegen, kann man hier Produkte kaufen, die „Ge jie“ (Gecko) enthalten.

Letztere Quelle verweist auch darauf, das die nicht zertifizierten Produkte nicht heilen, sondern nur als Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden sind.

Zitat

Please note that all products on this site have not been evaluated by the FDA, are sold in the US as nutritional supplements and are not intended to diagnose, treat, cure or prevent any health problem.

Zitatende

Ich habe die Firma angeschrieben und gefragt, wie es sein kann, dass sie ein Produkt pflanzlich nennen und in dem tierische Produkte enthalten sind…keine Reaktion.

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Fische

Seepferdchen

Hippocampus spp.

Haima (getrocknet): als Aphrodisiakum, zur Stärkung der Nieren, gegen Inkontinenz, Atemnot und Debilität

44 Seepferdchen-Arten bekannt

Seit 2004 in CITES Anhang II, um nachhaltigen Handel sicherzustellen

Weiterhin illegaler Handel in großem Umfang; regelmäßige Beschlag-nahmen mit Millionen Tieren• Vollzugsprobleme, da bei getrockneten Tieren die Art kaum zu identifi-zieren ist

CITES-Konferenz 2019: Länder sollen Handelsdaten melden und Voll-zug verbessern (CITES CoP18 Doc. 72)
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Seepferdchen werden auch tonnenweise verarbeitet, es herrscht eine besonders hohe Nachfrage, weil sie auch als Aphrodisiakum wirken sollen.

Hai

[ohne spezifische Artangabe

Shayurou (Fleisch): Schwäche, Ödeme, Hämor-rhoiden Shayupi (Haut): Schwindsucht, FischvergiftungShayudan (Gallenblase): Tonsilitis, Pharyngitis

Vornehmlich Überfischung wegen der Flossen (Haiflossensuppe gilt als stärkendes Tonikum)

Zwischenzeitlich wurde Haiknorpel als Mittel gegen Krebs beworben (wurde wissenschaftlich widerlegt)

V.a. großfinnige Haiarten durch Überfischung bedroht

2003 erste Hai- & Rochen-Listungen bei CITES, inzwischen 30 Arten in Anhang II, doch viel mehr Haiarten bedroht

Totoaba

Totoaba macdonaldi bzw.

Bahaba

Bahaba taipingensis

Huangchunyusai (Bahaba-Kiemen): Stärkung von Niere und Leber, gg. Gebärmutterblutungen Huangchunyulin (Schuppen): gg. eitrige Wunden, zur Wundheilung
Beide Arten auf Roter Liste als akut vom Aussterben eingestuft• Bahaba in China durch nationale Gesetze geschützt; Totoaba seit 1977 in CITES Anhang I (kommerzielles Handelsverbot) Nach Kollaps der Bahaba-Bestände wurde Totoaba aus Golf von Mexiko zunehmend zum Ersatz• V.a. durch Nachfrage für TCM-Produkte gefährdet

Drohende Ausrottung des Vaquitas durch Beifang in der illegalen Totoaba-Fischerei

Diese beiden Fische in der Tabelle sind bis u 2,30 m groß, die im Jangtse als ausgestorben galten. Schwimmblasen („Huangchunyusai“) und Schuppen („Huangchunyulin“) dieses Fisches dienen in der TCM der Behandlung von Nierenerkrankungen und Gebärmutterblutungen bzw. gegen eitrigen Wunden, bis zu 500.000 € wurde für ein Exemplar geboten (1).

Man entdeckte dann den Totoaba im Golf von Mexiko, der eine ähnlich große Schwimmblase besaß und jagte auch ihn bis fast zu Ausrottung.

Wirbellose

Seegurken

Holothuria fuscogilva; Holothuria nobilis; Holothuria whitmaei.

Haishen, Fangcishen (kurz Fangshen): gegen Schwäche, Impotenz, Demenz, Verstopfung und erhöhten Harndrang, Husten

Die drei am häufigsten genutzten Holothuria-Arten wurden 2019 in CITES Anhang II gelistet (Beschränkung des Handels)

Für > 37 weitere Arten ist der Handel weiterhin unreguliert

Bestände in Asien teils bereits dramatisch reduziert

Konsum v.a. als Delikatesse und für TCM;
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Diese völlig harmlosen Tiere habe ich selbst in Thailand gesehen. Sie werden sowohl in der TCM verwendet, aber auch als Delikatesse verspeist. Wie bei so manchen Tieren verschwimmt die Nutzung als Medizin und Speise.

Ich belasse es jetzt zunächst mit diesen bedrohten Tierarten, aber die Liste ist noch lang…