Hi,
ich gebe ja offen zu, das ich etwas übersehen habe. Das Visum, was ich heute holen musste, hätte ich auch schon In D besorgen können und wir hätten uns eine stressige Fahrt gespart. Aber jetzt kann ich es ja auch nicht mehr ändern.
Am Terminal in San Jose ist eine Baustelle, Arbeiter turnten da auf einem Gerüst rum…natürlich alle in Flippflopps… Arbeitsschutz, bzw. Schutzkleidung wie z.B. Schuhe, in der 3. Welt unbekannt!
Ich durfte vorne sitzen, musste dafür allerdings auch den doppelten Preis bezahlen, weil ich zwei Sitzplätze beanspruchte.
Ca. 9 € für eine 3 stündige Busfahrt sind eigentlich ok, nach unseren Maßstäben, hier ist es der pure Luxus.
Aber 9 €, da war doch was…
Das Gejuckel durch die Berge ist sehr anstrengend, weil die Strasse in einem furchtbaren Zustand ist. Der ganze Verkehr quält sich die Berge rauf und runter, vom schwerem Laster mit 8 Achsen bis zur Fahrradritschka ist alles dabei.
Asien Chaos pur.
Mir tun nur die Menschen leid, die da direkt an der Straße wohnen, stellt euch vor ihr wohnt ohne Schutzwall direkt an der A1 bei Dortmund, der Vorgarten mit dem Gartenzwerg wird begrenzt durch die Leitplanke. Im Tal breiten sie sogar noch ihren Reis zum Trocknen an der Straße aus, ich würd ihn mal als „schweren Reis“ bezeichnen, der Bleigehalt wird immens sein.
Gegen 12 waren wir dann endlich bei der Immigration, es waren kaum Leute da, der ganze Prozess ging dieses Mal völlig problemlos, großes Lob!
Die Visumverlängerung kostet 2.040 Pesos, dazu kommt dann ein „Expresszuschlag“ von 1.000 Pesos. Als Output gibt es dann ein Endlos-Papier, was auf einem Nadeldrucker ausgedruckt wird. Wie lange der wohl noch hält? Einen Eintrag in den Pass, gibt es nicht mehr. Da muss ich also dann höllisch drauf aufpassen. Verzichtet man auf den Zuschlag, muss man am nächsten Tag wiederkommen…
Jetzt darf ich bis zum 5.7. auf den Phils bleiben, da ich am 26.6. schon wieder abreise ist also alles cool. Ihr erinnert euch 2020? Ich auch…
Während wir auf das Visum warteten, waren wir ein einem richtig tollen Supermarkt, wo es alles gibt. Tiefgekühltes Lammfleisch, Brie, Wurst und Wein bis zur Wand…
Ich genieße auch grade eine Flasche Nero D’avola, bella Italia!
Alles aber sehr teuer. Iloilo ist eben eine Großstadt..wenn ich da wohnte, würde es mir an nichts fehlen. Auch gibt es jede Menge Clubs, Kneipen Restaurants…
Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich mich hier in San Jose wohler fühle…es ist irgendwie direkter am Land und der Kultur. Natürlich vermisse ich das eine oder andere, die Abwesenheit von Käse kann schon schlimme Folgen haben…immer öfter träume ich von Unmengen von Käse, die sich vor mir auftürmen aber doch unerreichbar sind, sobald ich danach die Hand ausstrecke..
Wie schmeckt nochmal ein frischer Holländer oder ein Harzer Roller oder ein Rohmilchcamenbert…
Dann wieder 3 Stunden zurück. Über Stock und Stein…uff.
Als wir endlich zu Hause waren, freuten wir uns sehr auf das Thai-Essen…
Christy hatte sich fein gemacht…wow
Das Restaurant ist eigentlich schön eingerichtet…
Aber meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet, es war das schlechteste Thai Essen, was ich je hatte.
Die Tom Yam Goong war süß!!! Das muss man sich mal vorstellen! Das ist so, als würde man Vanillepudding mit Fischsauce machen…
Darin waren ganze 3 Shrimps, die ich selber poolen musste…das Gemüse schmeckte nach nix…es kamen dann noch in Teig gebackene Spinatblätter, die nur nach altem Fett schmeckten…ekelhaft. Es gab keinerlei Schärfe, alles mild wie ein Pfannkuchen aus Bocholt.
Einzig die Satayspiese waren ok…
Alles in allem hatte es mit Thai-Essen nichts zu tun! Es wurde keinerlei Fischsauce verwendet, die in 92 % aller Thaigerichte omnipräsent ist.
Da wir Hunger hatten haben wir es gegessen…
Ich habe dann beim bezahlen meine Meinung freundlich geäußert…Christy fand das nicht so toll…man äußert in Asien eben keine Kritik, aber das war mir in dem Moment egal. Ich schlug vor, den Koch mal 2 Wochen nach Thailand zu schicken…wahrscheinlich bin ich jetzt der am meisten gehasste Ausländer in San Jose.
Ok, bei uns sind die Chinesen auch „eingedeuscht“, hier ist es offenbar „eingesphilt“, dabei aber bis zur Unkenntlichkeit verändert.
Dieser Besuch reiht sich ein in die Erfahrung, dass man in San Jose einfach nicht essen geht…ich gebe ja zu, das meine Erwartungen vielleicht zu hoch sind…aber das Angebot ist so dermaßen schlecht, das selber kochen hier doch das Mittel der Wahl ist.
Es gibt fast alles, um sehr leckere Gerichte zu zaubern und auch in einer sehr guten Qualität. Bei Fisch ist es absolute Spitze!
Nun gut…morgen geht es an die Vorbereitung für das Chicken Birianee, da bin ich sehr gespannt drauf!
Stay Tuned!