In meiner aktiven Zeit mit der Gruppe Fiedel Michel war dieses DAS Lied der Friedenbewegung. Es wurde 1845 komponiert vom damaligen Postsekretär Adalbert Harnisch in Elbing (Ost-Preussen), erlebte aber in vielen Jahrzehnten danach zahlreiche Neu- und Umdichtungen.
In Wikipedia steht dazu:
Während des Vormärz bildeten sich in mehreren deutschen Städten politische Vereinigungen, die sich dem deutschen Nationalismus und bürgerlich-freiheitlichen Zielen verschrieben hatten und die regelmäßig politische Fragen debattierten. Auch in der Stadt Elbing entstand 1845 ein solcher Bürgerverein, dem auch der damalige Postsekretär Adalbert Harnisch angehörte. Dieser schrieb im Mai 1845 zur Melodie von „Prinz Eugen, der edle Ritter“ einen neuen Text, der die Vision des liberal gesinnten Bürgertums von einem einigen deutschen Staat zum Ausdruck brachte. Das Lied wurde 1845 in Singsang eines Schreibers, einem von Harnisch unter dem Pseudonym Hans Albus verfassten Gedichtband, veröffentlicht.
Vermutlich bereits am 8. Juni 1845 wurde das Lied auf einem Fest befreundeter Bürgergesellschaften in Pillau, bei dem auch der Bürgerverein Elbing teilnahm, gesungen, ebenso wie auf einer vielbeachteten „Volksversammlung“ von Oppositionellen in Böttchershöfchen (heute nicht mehr existent) bei Königsberg, von wo aus es sich im ganzen deutschen Raum verbreitete. Das Deutsche Volksliederbuch, das 1847 in Mannheim erschien, enthielt das Lied unter dem Namen „Königsberger Volkslied“. Auch während der Märzrevolution 1848/49 wurden Flugblätter mit dem Liedtext verteilt. 1859 schließlich gab Harnisch das Lied in einer Gedichtsammlung abermals heraus, diesmal unter eigenem Namen.
Infolge der raschen Verbreitung des Liedes kam es jedoch zu einer Falschzuschreibung der Urheberschaft. Das Republikanische Liederbuch (1848) von Hermann Rollet nennt den sächsischen Pastor Leberecht Uhlich als Verfasser des Textes. Ihm wurde auch eine 1850 entstandene Umdichtung des Liedes zugeschrieben.
Hier ist die Ursprungsversion. obwohl ich nicht alle Strophen singe:
Ob wir rothe, gelbe Kragen,
Hüte oder Helme tragen,
Stiefeln oder Schuh’;
Oder, ob wir Röcke nähen,
Und zu Schuh’n die Fäden drehen –
Das thut nichts dazu.
Ob wir können decretiren,
Oder müssen Bogen schmieren
Ohne Rast und Ruh;
Ob wir just Collegia lesen,
Oder ob wir binden Besen –
Das thut nichts dazu.
Ob wir stolz zu Rosse reiten,
Ob zu Fuß wir fürbaß schreiten
Unsrem Ziele zu;
Ob uns vorne Kreuze schmücken,
Oder Kreuze hinten drücken –
Das thut nichts dazu.
Aber, ob wir Neues bauen,
Oder’s Alte nur verdauen
Wie das Gras die Kuh –
Ob wir für die Welt was schaffen,
Oder nur die Welt begaffen –
Das thut was dazu.
Ob im Kopf ist etwas Grütze
Und im Herzen Licht und Hitze,
Daß es brennt im Nu;
Oder, ob wir friedlich kauern,
Und versauern und verbauern –
Das thut was dazu.
Ob wir, wo es gilt, geschäftig
Großes, Edles wirken, kräftig
Immer greifen zu;
Oder ob wir schläfrig denken:
Gott wird’s schon im Schlafe schenken –
Das thut was dazu.
Drum ihr Bürger, drum ihr Brüder,
Alle eines Bundes Glieder,
Was auch jeder thu’ –
Alle, die dies Lied gesungen
So die Alten wie die Jungen –
Thun wir denn dazu.
Besetzung:
Martin Hannemann: Gitarre, Vocals, Keyboards
Stefanie Budde: Akkordeon
Robin Hannemann vocals
Leslie Hannemann: Vocals
Rebecca Hannemann: Vocals