| Titel | Filippino Maid |
| Komponist | Vin Garbutt |
| Textdichter | Vin Garbutt |
| Dauer | 2:57 |
| Instrumente | vocal (*) |
| Martin HD35 | |
| Bouzouki | |
| Rhodes | |
| Bass | |
| Backing vocal: Christy Mabilog |
Dieses Lied wurde verfasst von Vin Garbutt, einem englischen Liedermacher aus Yorkshire, den ich auch einmal kennen lernen durfte. Leider ist er 2017 von uns gegangen und bekam ein Staatsbegräbnis, er war dort sehr beliebt…Seine Lieder sind zeitlos schön und auch durchaus kritisch, und handeln meistens von Themen aus seiner Heimat, von dem wirtschaftlichem Abstieg des Nordens von England. Allerdings muss ich sagen, es war sehr schwer ihn mit seinem ausgeprägten Yorkshire Dialekt zu verstehen. Z.B. hier:
Quelle: By jeaneeem – Flickr: IMG_3133, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19358254
Er erzählt in diesem Lied, wie er Hongkong anläßlich eines Auftritts besuchte. Er wohnte bei Freunden, die ein Hausmädchen von den Philippinen angestellt hatten. Ihr Bett stand im dem „Wäschehaus“, direkt neben der Waschmaschine. Sie zeigt ihm Hongkong und führte ihn zum Statue Square, einem großen Platz in HK, wo sich Sonntags in ihrer Freizeit tausende von Phillipinas treffen. Es gibt dort auch ein Warenhaus, nur mit philippinischen Produkten.
Die Maid in dem Lied heisst Marylin und sie muss in Allem was sie tut ständig an ihre Heimat denken, wo auch ihr Kind ohne sie aufwächst, das sie sehr lange nicht sehen kann.
Das Thema ist nicht von Vin Garbutt erfunden, es ist leider heute noch Realität, die ich als moderne Sklaverei bezeichnen möchte. Viele Frauen,die dort als Housemaids arbeiten, werden schlecht behandelt, trauen sich aber nicht ihre Herrschaft anzuzeigen, aus Angst, sie könnten ihren Job verlieren. Es gibt genug Literatur zu diesem Thema, wer suchet, der findet.
Immerhin arbeiten von insgesamt 100 Mill. Philippinos 10 Mill. im Ausland, das sind 10%! Davon arbeiten ca. 140.000 in Hongkong Es kommen ihnen dabei aber auch die doch weit verbreiteten englischen Sprachkenntnisse zu Gute, Englisch ist auf den Phils Amtssprache.
Und warum ist das so? Nun, die Wirtschaft hier in dem 3.Weltland ist so schlecht, dass sie die eigene Bevölkerung nicht ernähren kann. Dazu kommt der immer noch immens starke Einfluss der katholischen Kirche, die jegliche Verhütung verteufelt..
In meiner Familie hier auf Panay, lebt Dorry, die Schwägerin von Christy. Sie war 2010-2011 auch in Hongkong als Maid und ich habe sie dazu befragt. Sie verdiente ca. 1,60 € die Stunde, bei freier Kost und Logis. Eine ihrer Aufgaben war es auf die 3 Hunde aufzupassen, mit denen sie zusammen mit ihrer Tante in einem Raum schlief. Waren die Hunde da, war die Klimaanlage an, wenn nicht musste sie schwitzen. Genau wie auch in dem Lied stand in dem gleichen Raum die Waschmaschine. Die Arbeitszeit war von 5:00 bis nachts um 24:00. Aber sie fühlte sich gut behandelt…
Das Interview mit Dorry und das Lied findet ihr unten. Westliche Errungenschaften wie z.B. Gewerkschaften sind in dem Geschäft unbekannt, ein weiteres Beispiel dafür, wie tiefgründig sich unsere Gesellschaftsordnungen unterscheiden.