Weiter oben haben wir gelernt, dass in homöopathischen Heilmitteln ab den mittleren Potenzen eigentlich nix mehr drin ist, das Thema mit der Schüttel-Energie lasse ich jetzt mal beiseite.
Wie bei der evidenzbasierten Medizin (ebM) auch, gibt es Pharma-Unternehmen, die sich auf der Herstellung Homöopathischer Heilmittel konzentriert haben. Im Durchschnitt werden pro Jahr 50 Mill. Packungen verkauft und damit ca. 250 Mill € Umsatz gemacht. „Die anderen“ liegen allerdings einstelligen Milliarden (20).
Diese Industrie geht allerdings manch unheimlichen Weg (21):
KSV = Körpersubstanzverdünnung – das wohl persönlichste Arzneimittel der Welt
Dem Patienten werden verschiedene Körpersubstanzen entnommen (z.B. Urin, Stuhl, etwas Blut, Nasensekret, Haare,Ohrenschmalz, aber auch entfernte Zähne, Tumorgewebe, etc.). Diese werden an die Firma Homeda in einem vorbereiteten Fläschchen eingesandt und dort in einem speziellen homöo-isopathischen Aufbereitungsverfahren zu Ihrem aktuellen ganz persönlichen Arzneimittel verarbeitet.
Die Grundlage für die KSV bildet vor allem der aktuelle Gesundheits- und Krankheitszustand des Betroffenen. Dazu gehören neben vorhandenen Erregern auch die vielen verschiedenen chemischen Stoffe und Gifte, die sich zur Zeit der Probenentnahme im Körper befinden. Durch die Einnahme der eigenen Erreger und Gifte in homöopathischer Dosierung wird das System angeregt eine stärkere spezifische Erregerabwehr zu bilden und die vorhandenen Gifte auszuscheiden.
Im völligen Gegensatz zur Homöopathie (bei der Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden soll – Similia similibus curentur) glauben die Anhänger der Isopathie daran, dass Krankheiten mit demselben Erreger (oder Auslöser) geheilt werden könnten, der sie nach ihrer Annahme ausgelöst haben soll (Prinzip des Aequalia aequalibus curentur). Anwender der Homöo-Isopathie wenden Nosoden und „Eigennosoden“ an. Im Prinzip werden aus Körpersubstanzen (z.B. Blut oder Speichel) Proben entnommen und für den Patienten zu einem individuellen homöo-isopathischen Heilmittel in Form von Tropfen oder Globuli verarbeitet (Körpersubstanzverdünnung). Analog zur Homöopathie und Isopathie liegt für die Homöo-Isopathie kein anerkannter wissenschaftlicher Nachweis einer Wirksamkeit vor.
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Ich will es jetzt nicht weiter ausmahlen, sondern finde es einfach nur ekelig.
Die Firma hat die Herstellung dieser „Heilmittel“ allerdings 2018 eigestellt und vertreibt jetzt vor allem Nahrungsergänzungsmittel und nur noch „normale“ Globuli. Selbst wenn Homeda diese Herstellung eingestellt hat, gibt es noch genug andere, die so etwas herstellen (23).
Hannemann, 2023
Hier ist der Werdegang von homöopathischen Arzneien aufgezeigt:
- Ein Homöopath oder eine Pharmafirma erzeugt eine Arznei in unterschiedlicher Verdünnung durch potenzieren.
- Handelt es sich um eine neue Arznei wird sie getestet, d.h. gesunde Tester nehmen über einen gewissen Zeitraum die Arznei ein (siehe Arzneimittelprüfung) und danach wird das Medikament registriert und die festgestellten Symptome werden in die Standardwerke der Homöopathie aufgenommen.
- Ist das Medikament nicht neu, geht es direkt in den Vertrieb
- Ein Homöopath hält mit einem Patienten ein intensives Patientengespräch. Der Homöopath stellt die Symptome zusammen und vergleicht diese mit den schon dokumentierten in dem zentralen Verzeichnis oder einer Datenbank.
- Als Ergebnis steht fest, welches Medikament gegeben werden soll und der Patient holt es in der Apotheke
- in vielen Fällen kann auch die Rolle des Homöopathen wegfallen und der Patient „spricht“ mit sich selbst oder mit anderen und kommt aber schlussendlich auch zu einem Ergebnis.