In diesem Umfeld herrscht die größte Verwirrung, weil hier viele Begriffe nicht immer klar definiert sind.
Bekanntlich dreht sich die Erde um die Sonne und braucht dafür ca. 356 Tage. Schon die alten Babylonier und später auch die Griechen haben diesen Kreislauf aufgeteilt und sahen bestimmte Jahreszeiten immer wieder kehrende Sternbilder am Himmel.
Gemäß den Jahreszeiten teilt man diese Rundfahrt in 12 Teile ein, die Monate, einen Kalender, wie wir ihn heute kennen, gab es aber noch nicht.
Eine Zuordnung der Sternbilder zu den Monaten haben die alten Gelehrten auch vorgenommen…nur stellten die im Laufe der Jahre fest, das sich da etwas verschiebt.
War zu Zeit Babylons der Frühlingsanfang noch im Tierzeichen Widder so ist es heute im Tierzeichen Fische. Woran lieg das? Hier kommt die oben schon beschriebene Präzision zum Tragen, also das „torkeln“ der Erdachse, die in 72 Jahren in etwa eine Verschiebung von einem Grad ergibt.
Die Astrologen sahen dieses Phänomen auch und lösten dieses Problem für sich, indem sie die 365 Tage in 12 gleiche Teile á 30 Grad auf, und ordneten ihnen die Monate fest zu, beginnend beim Frühlingspunkt (Tag- und Nachtgleiche am 21.3.) und gaben ihnen Namen basierend auf den Sternbildernamen der Babylonier:
| Tierkreiszeichen | Symbolik | ekliptikale Länge |
Zeitraum des scheinbaren Sonnendurchgangsa | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| deutsch | lateinisch | altgriechisch | ||||
| Widder | Aries | Κριός | 
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0°–30° | 21. März – 20. April |
| Stier | Taurus | Tαῦρος | 
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30°–60° | 21. April – 21. Mai |
| Zwillinge | Gemini | Δίδυμοι | 
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60°–90° | 22. Mai – 21. Juni |
| Krebs | Cancer | Καρκίνος | 
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90°–120° | 22. Juni – 22. Juli |
| Löwe | Leo | Λέων | 
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120°–150° | 23. Juli – 22. August |
| Jungfrau | Virgo | Παρθένος | 
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150°–180° | 23. August – 22. September |
| Waage | Libra | Ζυγὁς | 
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180°–210° | 23. September – 22. Oktober |
| Skorpion | Scorpio | Σκορπίος | 
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210°–240° | 23. Oktober – 22. November |
| Schütze | Sagittarius | Τοξότης | 
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240°–270° | 23. November – 20. Dezember |
| Steinbock | Capricornus | Αἰγοκερεύς | 
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270°–300° | 21. Dezember – 19. Januar |
| Wassermann | Aquarius | Ὑδροχόος | 
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300°–330° | 20. Januar – 18. Februar |
| Fische | Pisces | Ἰχθύες | 
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330°–360° | 19. Februar – 20. März |
Aufgeführt sind die Sonnendurchgänge durch die Tierkreiszeichen als gleich große Abschnitte der Ekliptik. Die Datumsangaben sind Mittelwerte, aus Kalendergründen (Schaltjahre) können die Daten um ± einen Tag abweichen.
(aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Tierkreiszeichen)
Diese Tierkreiszeichen nennt man auch den tropischen Tierkreis.
Die hier verwendeten Namen der Sternzeichen haben mit den astronomischen Tierkreisbildern nicht mehr viel gemein. Die astronomischen Tierkreisbilder sind unterschiedlich groß, wie auf dieser Graphik zu sehen ist.
(Aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Ecliptic)
Es gibt allerdings noch den sogn. siderischen Kreis, der die „echten“ Zeichen verwendet:
So ganz passt das aber auch nicht, da auch dieser Kreis von gleichgroßen Segmenten ausgeht, welches aber die unterschiedliche Größe der astronomischen Zeichen negiert. Allerdings verschiebt sich dieser Kreis gemäß der Precision der Erde nicht, sondern wandert langsam mit.
Wäre also jemand zur Zeit des alten Babylons am 25.3. ca. 2000 v.Chr. geboren, so wäre er im Sternzeichen Widder zur Welt gekommen.
Im 21. Jahrhundert wäre er astrologisch auch Widder, astronomisch aber Fische, wie diese Tabelle veranschaulicht:
(Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Astrologie)
Zusammengefasst:
- Tierkreiszeichen sind willkürliche abstrakte Bilder, die aus einzelnen Punkten (Sterne) und Linien bestehen. Die einzelnen Sterne können aber sehr weit voneinander weg stehen und haben keinerlei Beziehung zueinander.
- Es gibt 88 Sternbilder gemäß der IAU (International Astronomical Union), die unterschiedlich groß sind
- 12 davon werden für die Astrologie benutzt, sie teilen die Umlaufbahn in 12 gleiche Teile zu je 30 Grad.
- Die westliche Astrologie benutzt den tropischen Tierkreis, der sich am Kalender orientiert. Es werden zwar die alten Bezeichnungen verwendet, die aber mit den heutigen Sternenkonstellationen nicht mehr übereinstimmen
- Der astronomische Tierkreis verändert sich im Laufe der Jahre auf Grund der Präzision der Erdachse
- Der siderische Tierkreis verschiebt sich mit der Präzision, teilt aber auch die Umlaufbahn in 12 gleiche Abschnitte.
Eigentlich werden 13 Sternbilder durchlaufen, das 13. Ist der „Schlangenträger“ der aber von den Astrologen geschlabbert wird, 13…hört sich ganz schlecht an…