Ahnenmedizin
Die ältesten Quellen zum Thema TCM beschreiben die negative Wirkung von Verstorben und deren Wirkung auf die Gesundheit der Menschen. Aber auch lebende können durch Magie Wirkungen auslösen. Als entsprechende Vorbeugungs- und Heilmaßnahmen gelten Beschwörungen, Geschenke und Versöhnungsgaben (4). Diese ältesten Beschreibungen gehen zurück auf den Zeitraum von 13. Jhdt. vor Christus.
Dämonenmedizin
Im Laufe der Jahre entwickelte sich aus der Ahnenmedizin der Glaube, Dämonen, die das ganze Universum bevölkern, sind unermüdlich damit beschäftigt, den Menschen Schaden zuzufügen.
Man kann sich diesen Unholden durch Beschwörungen, Amuletten oder stark wirksamer Drogen entledigen. Es wurden auch Verbote ausgesprochen, Malaria z.B. wurde verboten! Aber die Dämonen pfiffen darauf…
Die Akupunktur (s.u.), eine der wesentlichen Säulen der TCM, hat in dieser Zeit (8. – 3. Jhdt. v.C.) seinen Ursprung und ist bis heute in der ländlichen Bevölkerung verankert. Das konnte ich auch in Thailand und auf den Philippinen bestätigen(4).
Religiöse Medizin
In der 2. Han Dynastie (25-220) begann General Xian Xiu ein theokratisches System aufzubauen, in dem Krankheiten als Verstöße gegen diverse Gottheiten angesehen wurde. Kranke wurden eingesperrt und mussten ihre Vergehen in dreifacher Ausfertigung aufschreiben.
Entsprechend den drei Herrschern Himmel Erde und Wasser mussten die Beichten dann auf einem hohen Berg (also nahe dem Himmel) vergraben (Erde) oder in einem Fluss (Wasser) versenkt werden.
Später wurden dramatische öffentliche Massenritualen durchgeführt, während der die Leidenden ihre Missetaten bekennen mussten (4).
Entsprechungsmedizin
Ein weitere, z.T. bis heue noch geltenden Vorstellung basiert auf das Yin-Yan Prinzip und der 5 Elemente Theorie
Yin-Yan als Gegensätze, die sich aber gegenseitig brauchen, das eine kann nicht ohne das andere existieren. Diese Vorstellung basiert auf den Lehren des Konfizius. Es wurde ein hoch komplexes System von allen möglichen Wirkungen und Wechselwirkungen aufbaut. Die 5 Elemente Theorie beschreibt das Zusammenwirken von Holz Feuer, Metall, Wasser und Erde und die Beziehungen zwischen Erde, Mensch und Himmel.
Aus (4):Zitat
Schien zuvor der Einfluss von Dämonen allgegenwärtig, so waren in der sich entwickelnden entsprechungssystematischen Medizin Einflüsse und Ausstrahlungen aller nur erdenklichen Naturphänomene zu berücksichtigen: Himmelsrichtungen, Gestirne, Lebensmittel, Himmel und Erde, Regen und Wind, Hitze und Kälte. Es wurde weniger eine exakte Anatomie in diesem Heilsystem entwickelt, sondern eher ein hoch kompliziertes spekulatives System physiologischer Vorgänge, das die Wirkungen und Wandlungen der vielfältigen Einflüsse und Ausstrahlungen mit den weltanschaulichen Konzepten der Yin-Yang-Lehre und der Lehre von den Fünf-Elemente-Wandlungsphasen zu verbinden suchte.
Zitatende.
Ein Mensch ist nur dann „gesund“ wenn also diese Kräfte, Einflüsse und Strömungen im Gleichgewicht stehen. Fehlt etwas so muss es „nachgefüllt“ oder entsprechend „entnommen“ werden.
Naturkundliche Medizin
Diese in Jahrhunderten entwickelten Erkenntnisse basieren auf die Wirkung von Pflanzen in der Heilkunde. Diese z.T. sehr alten Lehren wurden im 19. und 20. Jahrhundert z.T. verdrängt durch westliche Einflüsse. Erst Mao Ze Dong führte sie wieder vor allem in ländlichen Bereichen großflächig ein, um die Bevölkerung medizinisch zu versorgen. Diese Strukturen sind bis heute aktiv und wurden in neu gegründeten Hochschulen in denen die Klassiker neu entdeckt und für die moderne Zeit aufbereite wurden. In China wird unter TCM eher nicht die Medizin, sondern das Gesundheitssystem verstanden. Viele Erkenntnisse die angeblich 2.000 Jahr alt sein sollen, wurden erst im 20 Jahrhundert in diesen Schulen entwickelt.
TCM im Westen
Schon seit den 1950’er Jahren ist TCM auch im Westen im Vormarsch und wird sich nach Meinung einiger Forscher noch ständig weiter ausbreiten (s.u.)