Ich finde die Geschichte schon bemerkenswert. Da werden ein Haufen Steine auf einem städtischen Grundstück aufgehäuft und zum Denkmal in Erinnerung an einen rechten Hitzkopf der übelsten Art erklärt, aus meiner Sicht auch ein Verbrecher. Durch die Attentate auf die Züge nahm er zumindest die Tötung von Menschen billigend in Kauf.
Danach wird es „umgenutzt“ oder „umgewidmet“ als Mahnmal für die Kriegsgefangenen und als die Zeit darüber weg war auf Antrag von den Grünen als „Mahnmal gegen das Vergessen“ noch mal „umgenutzt“.
Es waren immer die gleichen Steine…
Die einzige Frage, die ich bis jetzt noch nicht klären konnte ist, warum die Steine 1928 überhaupt aufgeschichtet wurden und wer den Auftrag dazu erteilt und wer es bezahlt hat.
Alles was danach geschah, ist mir zumindest transparent.
Wenn Corona vorbei ist, werde ich mal eine Kneipentour machen und alte Leute befragen…
Der Historker Wippermann veröffentiche 2012 ein Buch zum Thema „Denkmalswahn in Deutschland“ und geht auf die Geschichte von Denkmälern ein: Denkmäler waren immer schon Teil der Ideologieproduktion des jeweiligen Staates. Und so sollten sie auch heute verstanden werden.
An all dass muss ich denken, wenn ich an den Steinen vorbei komme, fast jeden Tag! Und Geschichte kann so spannend sein, besonders wenn sie so direkt vor der Tür ihre Zeugnisse ablegt.
Wenn die Steine reden könnten, würden sie uns viel zu erzählen haben…
Mal kucken, was ich sonst noch so finde…